Collegium Cardiologicum e.V.
Kirschenwäldchen 12
35578 Wetzlar
Steuernummer: 039 250 70308 Finanzamt Wetzlar
Gemeinnütziger Verein
Deutsche Apotheker und Ärztebank
Kontonummer 000 5937 035
(BLZ 500 90 607)
Fragen und Antworten zu einer möglichen Pilotstudie des DTK e.V.
Zielsetzung
Eine Pilotstudie dient der koordinierten Erfassung des Gesundheitsstaus innerhalb einer bestimmten Rasse, aufgrund einer speziellen Fragestellung. Kardiologische Fragestellung werden bei den Vereinen unter dem Dach des VDH e.V. von Seiten des Collegium Cardiologicum e.V. durchgeführt
In den letzten 15 Jahren wurden eine ganze Reihe von Projekten durchgeführt. Manche wurden erfolgreich abgeschlossen. Andere wiederum als dauerhafte Pflichtuntersuchungen für die Zuchtzulassung etabliert.
Meistens kommt es zur Kontaktaufnahme eines Vereins über den Zuchtverantwortlichen mit dem CC.
Die Durchführung einer Pilotstudie verläuft nach dem Phasenmodell des VDH e.V.
Was ist Phasenmodell?
Der VDH hat zur Bekämpfung von erblichen Erkrankungen ein Phasenmodell erstellt, welches sich als Leitlinie für eine spezifische Problemlösung auch im Rahmen der Herzerkrankungen bewährt hat.
Die erste Phase umfasst das Sammeln von Untersuchungsdaten. Die zweite Phase ist die der Auswertung und Analyse. Es werden Erkrankungshäufigkeit (Prävalenzen) und die verschiedenen Grade der Krankheit bestimmt. Danach werden für die dritte Phase die Auswirkungen der Selektionskriterien auf die landesweite Population errechnet. Die Selektionskriterien der dritten Phase sind dann Vorgaben für die Zuchtanerkennung und fließen in die jeweilige Zuchtordnung ein.
In der ersten Phase werden also „nur“ Daten gesammelt. Um auch die kritischen Stimmen mit in das U-Boot (Untersuchungsboot) zu holen, ist die anonyme Erfassung der Untersuchungsergebnisse in der Regel der Schlüssel zum Erfolg, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Das Prinzip war schon bei mehreren Rassezuchtvereinen erfolgreich. Denn anonyme Daten sind für die Analyse genauso wertvoll wie die mit Klarnamen.
Was verbirgt sich hinter dem CC e.V.?
Das Collegium Cardiologicum e.V. wurde 2003 auf Betreiben der in Deutschland kardiologisch tätigen Tierärzte in Zusammenarbeit mit dem VDH e.V. und den tierärztlichen Berufsvertretungen des BpT (Bundesverband praktischer Tierärzte) und der DGK-DVG (Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin in der Deutsche Veterinärmedizinischen Gesellschaft) mit seiner Arbeitsgruppe Kardiologie gegründet.
Ziel war es eine Qualitätssicherung der kardiologischen Zuchtuntersuchung zu gewährleisten. Jeder Anwärter auf die Mitgliedschaft muss eine theoretische und praktische Prüfung absolvieren. Da es in der universitären Ausbildung der Tierärzte eine Qualifizierung mit diesem Schwerpunkt nicht gibt, bietet das CC die postuniversitäre Ausbildung und Qualifizierung an. Jeder kardiologisch interessierte Tierarzt in Deutschland hat die Möglichkeit Mitglied zu werden. Die Prüfungen werden jährlich an der Universität Giessen und München abgehalten.
Das CC hat als Leitziel die Verbindung von Wissenschaft und Praxis in der Präambel und bietet Zuchtvereinen eine qualifizierte kardiologische Untersuchung an. Wir sind ca. 50 Untersucher auch mit Kollegen in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.
Seit nunmehr 21 Jahren arbeiten deutsche Kardiologen mit verschiedenen Zuchtvereinen zusammen. Seit 15 Jahren bieten wir im Namen des CC e.V. qualifizierte Herzuntersuchungen an, ähnlich wie der DOK im Bereich der Augenerkrankungen oder die GRSK mit der einheitlichen Auswertung von HD- und ED Aufnahmen.
Die Daten offizieller Herzuntersuchungen aller CC Mitglieder werden zentral in einer Datenbank gesammelt. Diese ermöglicht es uns einen Überblick über die Herzgesundheit bei den verschiedenen Rassen in Deutschland zu bekommen. Die mit uns zusammenarbeitenden Zuchtvereine bekommen die Daten Ihrer Untersuchungen als Statistik kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wichtig ist es uns zu betonen, dass die Zuchthoheit immer in Händen des jeweiligen Vereins und deren Mitglieder bleibt. Allerdings können wir bei der Frage, wo die Grenze für einen „noch herzgesunden Hund“ liegt, beratend helfen. Dazu müssen wir regelmäßig die neuesten Daten aus der Literatur analysieren und mit unseren Mitgliedern kommunizieren. Das beinhaltet permanente Schulung unserer Untersucher auf unseren regelmäßigen Treffen.
Wie kommt es zu einer Pilotstudie?
Tritt der Zuchtverantwortliche eines Rassehundezuchtverbandes an uns heran, so sind unserer Erfahrung zur Folge, die Diskussionen rund um die Herzgesundheit der jeweiligen Hunde im vollen Gange. Gegner und Befürworter bilden gespaltene Lager und diskutieren um den Sinn und die Notwendigkeit einer Herzuntersuchung.
So haben wir z.B. 2009-2012 bei Saluki und Afghanen im DWZRV und von 2011- 2013 eine Pilotstudie bei den Dt. Doggen im DDC e.V. erfolgreich durchgeführt.
Wie sollte so eine Studie aussehen?
Eine objektive Studie zur Herzgesundheit beim Teckel in Deutschland muss auf breite Akzeptanz der beteiligten Züchter und Liebhaber bauen. Die anonymisierte Erfassung hat sich bereits als Methode bewährt, ist aber sicherlich für manche Beteiligten zu wenig. Die Vertraulichkeit der Daten wurde bei den Vertretern der Rassen, die das Prozedere hinter sich haben, immer gewahrt.
Die Datenerhebung muss repräsentativ sein. D.h. am Ende einer Studie müssen auch ausreichend ältere Zuchttiere in der Statistik sein.
Ansonsten macht die Erfassung keinen Sinn. Wertvoll für die Auswertung natürlich die in der Zucht befindlichen älteren Rüden und Hündinnen ab 5-6 Jahren. Würde man nur diese untersuchen käme man schneller zum Ziel einer statistisch aussagefähigen Anzahl von Hunden.
Die regelmäßige Wiederholung der Untersuchung nach etwa 2 Jahren im Rahmen der Pilotstudie ist bei der Endokardiose notwendig, da wir variable Angaben über das durchschnittliche Auftreten der Erkrankung haben.
Anmerkung: diese Empfehlung wurde beispielhaft aus den Erfahrungen beim Cavalier King Charles Spaniel, der die gleiche Fragestellung geklärt hat, abgeleitet. Die Pilotstudie mit drei Zuchtvereinen wurde bundesweit zwischen 2001- 2005 durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in einer Dissertation publiziert.
Was ,soll eigentlich untersucht werden?
Kern der Erfassung ist die Untersuchung der AV-Klappen. Das sind die Segelklappen zwischen Atrium (Vorhof) und Hauptkammer (Ventrikel). Im linken Herzen nennt man sie Mitralklappen in Anlehnung an die Form der Mitra des Papstes und rechtsseitig Trikuspidalklappen, weil es drei Klappen sind.
Basis der Untersuchungen sind Ultraschallmessungen der Durchmesser der Herzkammern und deren Funktion und eine Doppleruntersuchung der Herzklappen.
Der Doppler stellt den Blutfluss im Herzen farbig dar. Wenn eine Mitralinsuffizienz vorliegt, ist diese im Farbdoppler, unabhängige vom Schweregrad, eindeutig erkenn- und quantifizierbar.
Parallel werden in einer Pilotstudie auf alle anderen Herzerkrankungen hin untersucht. Das dient der Vollständigkeit zur Beurteilung der Herzgesundheit einer großen Gesamtpopulation.
Die Hunde würden alle 2 Jahre kardiologisch mittels Echokardiographie und Doppler untersucht. Die Daten werden von einer homogenen Untersuchergruppe des CC e.V. bundesweit einheitlich erfasst. Die Daten werden zentral in der CC-Datenbank gespeichert. Eine Kopie des Ergebnisses bekommt der Züchter, eine Kopie geht an eine Person, die die Daten für den Verein vertraulich verwaltet.
Was ist, wenn ein Befund erhoben wird?
Eine Pilotstudie beinhaltet naturgemäß noch keine Selektionsmaßnahmen. Diese werden erst nach Auswertung der Pilotstudie in Zusammenarbeit mit dem Zuchtverein erarbeitet.
Werden aber in der Pilotstudie offensichtlich herzkranke Hunde entdeckt, die auch therapiert werden müssen, werden die Tierhalter beraten und der Hund mit Medikamenten versorgt. Von der Zucht wird abgeraten. Diese Maßnahme ergibt sich ja direkt aus dem Tierschutzgesetz und muss nicht vom Verein beschlossen werden.
Warum braucht man überhaupt noch eine Studie? Ist doch alles klar, oder?
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass man die Zahlen zum Gesundheitsstatus aus anderen Ländern nie auf die heimische Rasse unkontrolliert übertragen darf. Bestes Beispiel sind die Boxer, bei denen die DCM in den USA die häufigste Erkrankung ist. In unserer Datenbank des CC sind in Deutschland kaum jemals Boxer mit DCM vorgekommen. Wenn doch kamen die Eltern aus den USA.
Auch beim Teckel darf man die Zahlen z.B. aus Skandinavien über die Häufigkeit der Mitralklappenerkrankungen in der Teckelpopulation (ca. 80% Prävalenz bei den Hunden über 10 Jahren) nicht 1:1 auf Deutschland übertragen.
Dr. Jan-Gerd Kresken
Vorsitzender des Collegium Cardiologicum e.V.
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des VDH e.V.
Fachtierarzt für Kleintiere, Kardiologie und bildgebende Verfahren
M: [email protected]
Kirschenwäldchen 12
35578 Wetzlar
Steuernummer: 039 250 70308 Finanzamt Wetzlar
Gemeinnütziger Verein
Deutsche Apotheker und Ärztebank
Kontonummer 000 5937 035
(BLZ 500 90 607)
Fragen und Antworten zu einer möglichen Pilotstudie des DTK e.V.
Zielsetzung
Eine Pilotstudie dient der koordinierten Erfassung des Gesundheitsstaus innerhalb einer bestimmten Rasse, aufgrund einer speziellen Fragestellung. Kardiologische Fragestellung werden bei den Vereinen unter dem Dach des VDH e.V. von Seiten des Collegium Cardiologicum e.V. durchgeführt
In den letzten 15 Jahren wurden eine ganze Reihe von Projekten durchgeführt. Manche wurden erfolgreich abgeschlossen. Andere wiederum als dauerhafte Pflichtuntersuchungen für die Zuchtzulassung etabliert.
Meistens kommt es zur Kontaktaufnahme eines Vereins über den Zuchtverantwortlichen mit dem CC.
Die Durchführung einer Pilotstudie verläuft nach dem Phasenmodell des VDH e.V.
Was ist Phasenmodell?
Der VDH hat zur Bekämpfung von erblichen Erkrankungen ein Phasenmodell erstellt, welches sich als Leitlinie für eine spezifische Problemlösung auch im Rahmen der Herzerkrankungen bewährt hat.
Die erste Phase umfasst das Sammeln von Untersuchungsdaten. Die zweite Phase ist die der Auswertung und Analyse. Es werden Erkrankungshäufigkeit (Prävalenzen) und die verschiedenen Grade der Krankheit bestimmt. Danach werden für die dritte Phase die Auswirkungen der Selektionskriterien auf die landesweite Population errechnet. Die Selektionskriterien der dritten Phase sind dann Vorgaben für die Zuchtanerkennung und fließen in die jeweilige Zuchtordnung ein.
In der ersten Phase werden also „nur“ Daten gesammelt. Um auch die kritischen Stimmen mit in das U-Boot (Untersuchungsboot) zu holen, ist die anonyme Erfassung der Untersuchungsergebnisse in der Regel der Schlüssel zum Erfolg, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden. Das Prinzip war schon bei mehreren Rassezuchtvereinen erfolgreich. Denn anonyme Daten sind für die Analyse genauso wertvoll wie die mit Klarnamen.
Was verbirgt sich hinter dem CC e.V.?
Das Collegium Cardiologicum e.V. wurde 2003 auf Betreiben der in Deutschland kardiologisch tätigen Tierärzte in Zusammenarbeit mit dem VDH e.V. und den tierärztlichen Berufsvertretungen des BpT (Bundesverband praktischer Tierärzte) und der DGK-DVG (Deutsche Gesellschaft für Kleintiermedizin in der Deutsche Veterinärmedizinischen Gesellschaft) mit seiner Arbeitsgruppe Kardiologie gegründet.
Ziel war es eine Qualitätssicherung der kardiologischen Zuchtuntersuchung zu gewährleisten. Jeder Anwärter auf die Mitgliedschaft muss eine theoretische und praktische Prüfung absolvieren. Da es in der universitären Ausbildung der Tierärzte eine Qualifizierung mit diesem Schwerpunkt nicht gibt, bietet das CC die postuniversitäre Ausbildung und Qualifizierung an. Jeder kardiologisch interessierte Tierarzt in Deutschland hat die Möglichkeit Mitglied zu werden. Die Prüfungen werden jährlich an der Universität Giessen und München abgehalten.
Das CC hat als Leitziel die Verbindung von Wissenschaft und Praxis in der Präambel und bietet Zuchtvereinen eine qualifizierte kardiologische Untersuchung an. Wir sind ca. 50 Untersucher auch mit Kollegen in Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.
Seit nunmehr 21 Jahren arbeiten deutsche Kardiologen mit verschiedenen Zuchtvereinen zusammen. Seit 15 Jahren bieten wir im Namen des CC e.V. qualifizierte Herzuntersuchungen an, ähnlich wie der DOK im Bereich der Augenerkrankungen oder die GRSK mit der einheitlichen Auswertung von HD- und ED Aufnahmen.
Die Daten offizieller Herzuntersuchungen aller CC Mitglieder werden zentral in einer Datenbank gesammelt. Diese ermöglicht es uns einen Überblick über die Herzgesundheit bei den verschiedenen Rassen in Deutschland zu bekommen. Die mit uns zusammenarbeitenden Zuchtvereine bekommen die Daten Ihrer Untersuchungen als Statistik kostenfrei zur Verfügung gestellt. Wichtig ist es uns zu betonen, dass die Zuchthoheit immer in Händen des jeweiligen Vereins und deren Mitglieder bleibt. Allerdings können wir bei der Frage, wo die Grenze für einen „noch herzgesunden Hund“ liegt, beratend helfen. Dazu müssen wir regelmäßig die neuesten Daten aus der Literatur analysieren und mit unseren Mitgliedern kommunizieren. Das beinhaltet permanente Schulung unserer Untersucher auf unseren regelmäßigen Treffen.
Wie kommt es zu einer Pilotstudie?
Tritt der Zuchtverantwortliche eines Rassehundezuchtverbandes an uns heran, so sind unserer Erfahrung zur Folge, die Diskussionen rund um die Herzgesundheit der jeweiligen Hunde im vollen Gange. Gegner und Befürworter bilden gespaltene Lager und diskutieren um den Sinn und die Notwendigkeit einer Herzuntersuchung.
So haben wir z.B. 2009-2012 bei Saluki und Afghanen im DWZRV und von 2011- 2013 eine Pilotstudie bei den Dt. Doggen im DDC e.V. erfolgreich durchgeführt.
Wie sollte so eine Studie aussehen?
Eine objektive Studie zur Herzgesundheit beim Teckel in Deutschland muss auf breite Akzeptanz der beteiligten Züchter und Liebhaber bauen. Die anonymisierte Erfassung hat sich bereits als Methode bewährt, ist aber sicherlich für manche Beteiligten zu wenig. Die Vertraulichkeit der Daten wurde bei den Vertretern der Rassen, die das Prozedere hinter sich haben, immer gewahrt.
Die Datenerhebung muss repräsentativ sein. D.h. am Ende einer Studie müssen auch ausreichend ältere Zuchttiere in der Statistik sein.
Ansonsten macht die Erfassung keinen Sinn. Wertvoll für die Auswertung natürlich die in der Zucht befindlichen älteren Rüden und Hündinnen ab 5-6 Jahren. Würde man nur diese untersuchen käme man schneller zum Ziel einer statistisch aussagefähigen Anzahl von Hunden.
Die regelmäßige Wiederholung der Untersuchung nach etwa 2 Jahren im Rahmen der Pilotstudie ist bei der Endokardiose notwendig, da wir variable Angaben über das durchschnittliche Auftreten der Erkrankung haben.
Anmerkung: diese Empfehlung wurde beispielhaft aus den Erfahrungen beim Cavalier King Charles Spaniel, der die gleiche Fragestellung geklärt hat, abgeleitet. Die Pilotstudie mit drei Zuchtvereinen wurde bundesweit zwischen 2001- 2005 durchgeführt und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden in einer Dissertation publiziert.
Was ,soll eigentlich untersucht werden?
Kern der Erfassung ist die Untersuchung der AV-Klappen. Das sind die Segelklappen zwischen Atrium (Vorhof) und Hauptkammer (Ventrikel). Im linken Herzen nennt man sie Mitralklappen in Anlehnung an die Form der Mitra des Papstes und rechtsseitig Trikuspidalklappen, weil es drei Klappen sind.
Basis der Untersuchungen sind Ultraschallmessungen der Durchmesser der Herzkammern und deren Funktion und eine Doppleruntersuchung der Herzklappen.
Der Doppler stellt den Blutfluss im Herzen farbig dar. Wenn eine Mitralinsuffizienz vorliegt, ist diese im Farbdoppler, unabhängige vom Schweregrad, eindeutig erkenn- und quantifizierbar.
Parallel werden in einer Pilotstudie auf alle anderen Herzerkrankungen hin untersucht. Das dient der Vollständigkeit zur Beurteilung der Herzgesundheit einer großen Gesamtpopulation.
Die Hunde würden alle 2 Jahre kardiologisch mittels Echokardiographie und Doppler untersucht. Die Daten werden von einer homogenen Untersuchergruppe des CC e.V. bundesweit einheitlich erfasst. Die Daten werden zentral in der CC-Datenbank gespeichert. Eine Kopie des Ergebnisses bekommt der Züchter, eine Kopie geht an eine Person, die die Daten für den Verein vertraulich verwaltet.
Was ist, wenn ein Befund erhoben wird?
Eine Pilotstudie beinhaltet naturgemäß noch keine Selektionsmaßnahmen. Diese werden erst nach Auswertung der Pilotstudie in Zusammenarbeit mit dem Zuchtverein erarbeitet.
Werden aber in der Pilotstudie offensichtlich herzkranke Hunde entdeckt, die auch therapiert werden müssen, werden die Tierhalter beraten und der Hund mit Medikamenten versorgt. Von der Zucht wird abgeraten. Diese Maßnahme ergibt sich ja direkt aus dem Tierschutzgesetz und muss nicht vom Verein beschlossen werden.
Warum braucht man überhaupt noch eine Studie? Ist doch alles klar, oder?
Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass man die Zahlen zum Gesundheitsstatus aus anderen Ländern nie auf die heimische Rasse unkontrolliert übertragen darf. Bestes Beispiel sind die Boxer, bei denen die DCM in den USA die häufigste Erkrankung ist. In unserer Datenbank des CC sind in Deutschland kaum jemals Boxer mit DCM vorgekommen. Wenn doch kamen die Eltern aus den USA.
Auch beim Teckel darf man die Zahlen z.B. aus Skandinavien über die Häufigkeit der Mitralklappenerkrankungen in der Teckelpopulation (ca. 80% Prävalenz bei den Hunden über 10 Jahren) nicht 1:1 auf Deutschland übertragen.
Dr. Jan-Gerd Kresken
Vorsitzender des Collegium Cardiologicum e.V.
Mitglied des wissenschaftlichen Beirates des VDH e.V.
Fachtierarzt für Kleintiere, Kardiologie und bildgebende Verfahren
M: [email protected]